Was bei Hypnosen im Gehirn passiert
Inzwischen verstehen Forscher immer besser, was beim Trancezustand im Gehirn passiert. Mit bildgebenden Verfahren konnten sie belegen, dass Hypnosen im Gehirn deutlich messbare Veränderungen auslösen.
Untersuchungen im Hirnscanner haben zum Beispiel gezeigt: Besonders aktiv während der Trance sind die Hirnregionen, die für Sehen, Bewegen und Fühlen verantwortlich sind.
Diese Areale werden so sehr befeuert, als würden wir gerade wirklich etwas erleben. Die Hirnregionen für Vernunft, Entscheidungen und kritisches Denken sind in der Trance hingegen heruntergefahren.
Forscher aus Jena und Trier haben in einem Versuch sogar herausgefunden, dass unser Gehirn unter Hypnose anders auf Schmerz reagiert. Die Wissenschaftler verbanden die Finger von Versuchspersonen mit einem Kabel, das Schmerzimpulse aussendete und fragten sie, wie stark sie den Schmerz empfanden.
Ohne Hypnose gaben die Probanden an, den Schmerz mittelmäßig bis stark zu spüren. Im Folgeexperiment setzten die Forscher sie in Trance. Mit ruhiger Stimme suggerierten sie ihren Probanden, dass ihre Hand angenehm kühl sei. Das Ergebnis: Der Schmerz wurde nur noch als sehr leicht wahrgenommen.
Das Überraschende: Im Hirnscanner konnten die Forscher sehen, dass die Schmerzimpulse während des kompletten Versuchs gleich stark im Gehirn ankamen. Während der Hypnose hatte das Gehirn die Impulse nur nicht mehr als starken Schmerz interpretiert.
In Trance wird aber nicht nur das Gehirn verändert. „Hypnose beeinflusst den ganzen Körper“, sagt Mediziner Ebell. Der Stoffwechsel, die Hormonkonzentration und auch die Immunreaktionen können sich positiv verändern. Der Blutdruck sinkt, die Atmung wird ruhiger und der Puls langsamer – und das bereits ab dem Moment, in dem man in Trance versinkt.